„Das Studienfach spielt keine Rolle“ - Praxiskiste
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„Das Studienfach spielt keine Rolle“

Ich suchte immer den Weg in den Journalismus, erzählt Anja Kerber. Die Chefredakteurin vom Campus Magazin Kupferblau spricht über die Anhaltspunkte für einen richtigen Einstieg in den Journalismus im Interview mit Çağatay Özalp.

 

Praxiskiste: Überall sieht man Studierende, die die neuen Kupferblau-Magazine lesen. Wie fühlst du dich zurzeit als Chefredakteurin?

Anja Kerber: Sehr erleichtert, dass wir die ganze Arbeit hinter uns gebracht haben. Ich freue mich, dass wir so eine schöne Ausgabe erstellt haben. Dieses fertige Resultat und ein Lächeln im Gesicht der Leser zu sehen, gibt mir ein Gefühl der Erleichterung und auch der Freude.

 

Ist das die entspannteste Phase für eine Chefredakteurin oder eher eine anstrengende Phase?

Beides. Einerseits ist es anstrengend, weil wir nicht wissen, was uns jetzt erwartet. Bisher haben wir alles in unserer internen Blase innerhalb der Redaktion gehabt, jetzt geht es an die Öffentlichkeit. Da schwingt schon ein Gefühl der Anspannung mit, ob das Heft gut ankommt oder nicht. Insgesamt bin ich aber auch sehr entspannt, denn die Phasen der harten Arbeit sind vorbei und wir können das fertige Produkt endlich in den Händen halten.

 

Seit wann bist du die Chefredakteurin?

In der Kupferblau bin ich seit 2014. Chefredakteurin bin ich erst letztes Semester geworden, im Semester davor war ich aber bereits Herausgeberin.

 

Was hast du beim Kupferblau verändert und was ist die größte Veränderung im Kupferblau?

Ich möchte nicht behaupten, dass ich selbst etwas verändert habe. Das haben wir alles im Team gemacht. Ich kann aber sagen, dass wir in den letzten Semestern viele Neustrukturierungen vorgenommen haben. Dazu gehört vor allem das Layout, welches wir vorangetrieben und in einigen Punkten erneuert haben. Dabei lag der Fokus darauf, die Farbe zu reduzieren und moderner zu werden, das ist uns meiner Meinung nach auch sehr gelungen. Auch unsere Fotos haben wir qualitativ verbessern können. Die waren früher zwar auch nicht schlecht, aber seit wir ein Fotografenteam in der Reaktion haben, konnten wir auch hier mehr Qualität reinbringen, was wir auch von außen gesagt bekommen.

 

Können wir dann sagen, dass diese Entwicklungen auch neue Ideen wie z.B. eine Fotostrecke mitbringen?

Ja genau. Die Fotostrecke oder auch die lockere Seite sind innerhalb dieser Entwicklungen entstanden und kommen bei den Lesern auch gut an.

 

In der Redaktion sind viele Studenten aus der Medienwissenschaft und du bist als Studentin der Politikwissenschaft ihr Chef. Setzt dich diese Situation unter Druck oder denkst du, dass das Studienfach keine Rolle spielt?

Ich denke, das Studienfach spielt keine Rolle. Ich studiere Politikwissenschaft und Germanistik und der mediale Bezug war bei mir schon seit der Schulzeit da. Ich habe viele Praktika gemacht und hier und da im medialen Bereich gearbeitet. Den Weg in den Journalismus habe ich also schon immer gesucht. Was den Chefredakteur betrifft glaube ich, dass bei uns auch ein Biochemiker oder ein Mediziner den Posten übernehmen könnte. Man muss nur den Blick für relevante Themen haben und schreiben können. Das Fach ist egal, es kann vielmehr neue Blickwinkel vorbringen und dadurch auch abwechslungsreich sein.

 

In der Redaktion sind Leute, die beim Spiegel oder beim Schwäbischem Tagblatt gearbeitet haben und auf der anderen Seite sind diejenigen, die keinerlei Erfahrung haben… Ist diese Situation schwierig für eine Redaktion?

Wünschenswert ist ein Verhältnis 50:50. Wenn der Großteil keine Erfahrung mitbringt und nur wenige bereits im medialen Umfeld etwas gemacht haben, ist das schon schwieriger.  Ich würde aber nicht sagen, dass es Probleme mit sich bringt, sondern eher Herausforderungen, durch die man auch viel lernen kann.

 

Welche Zeitschriften liest du gerne? Und welche inspirieren dich bei deiner journalistischen Karriere?

Ich lese gerne „Die Zeit“. Früher habe ich von meinen Eltern ein Abo als Geschenk bekommen und finde es schön, dass es eine Wochenzeitung ist. Morgens komme ich nicht immer dazu, Zeitung zu lesen, da bin ich eher der App-Mensch, der sich über „Spiegel Online“, „Zeit Online“ und „Tagesschau.de“ informiert.

 

Was empfiehlst du denjenigen, die in den Journalismus einsteigen möchten? Gibt es einen bestimmten Plan, dem sie folgen sollten?

Nein, den gibt es nicht. Ich bin auch noch nicht richtig eingestiegen. Zumindest würde ich das nicht so behaupten. Aber was ich aus meiner Erfahrungen sagen kann ist, dass viele Praktika oder freie Mitarbeiten nicht nur für den Lebenslauf lohnenswert sind, sondern auch für die Selbstfindung essenziell.

 

Zur Person

Anja Kerber (23) ist in Filderstadt geboren. Sie ist die Chefredakteurin beim Campus Magazin Kupferblau. Früher hat sie in der Kinder Sendung „Hallo Benjamin“ als Co-Moderatorin und als freie Mitarbeiterin beim Schwäbischen Tagblatt Tübingen gearbeitet.

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