Mit dem Mercedes-Stern vor der Nase - Praxiskiste
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Praktikum bei der Daimler-AG

Mit dem Mercedes-Stern vor der Nase

»Bei Daimler habe ich doch eh keine Chance genommen zu werden; in der Masse an Bewerbungen gehe ich bestimmt unter«, so oder so ähnlich denken viele Studierende der Medien- oder Kommunikationswissenschaft. Warum man sich trotzdem bewerben sollte und welche Vorteile ein Praktikum bei einem Großkonzern wie Daimler bietet, erzählt Elena Tamm im Interview mit Sandra Gottschling. Elena hat bereits zwei Praktika bei der Daimler AG absolviert.

 

Praxiskiste: Viele Medien- und Kommunikationswissenschaftsstudenten entscheiden sich dafür, ein Praktikum bei Zeitungen, dem Fernsehen oder dem Hörfunk zu machen. Warum hast Du dich entschieden, deine Praktika bei der Daimler AG zu absolvieren?

Elena Tamm: Anfangs habe ich mir auch überlegt, ob ich das Praktikum nicht bei einer Zeitung machen soll. Aber ich wollte schon immer wissen, wie es ist, für einen Großkonzern zu arbeiten. Ich wohne in Holzgerlingen, das liegt rund zehn Minuten von Sindelfingen entfernt. Also bin ich praktisch mit dem Mercedes-Stern vor der Nase aufgewachsen. Damit war die Entscheidung, zu welchem Großkonzern ich will, schon getroffen. Daraufhin hab ich hab mich auf der Daimler-Karriereseite über Praktika informiert und war wirklich erstaunt, wie viele Stellen im Medien- und Kommunikationsbereich ausgeschrieben waren: Marketing, Unternehmenskommunikation, Eventmanagement, PR.

Nun gibt es in der Medien- und Kommunikationsrichtung viele Studiengänge und – wie du schon sagst – viele Bereiche, in denen man arbeiten kann. Was genau hast du studiert? Und in welchen Abteilungen hast du bei der Daimler AG als Praktikantin gearbeitet?

Ich habe meinen Bachelor an der Hochschule der Medien in Stuttgart gemacht. Dort habe ich Online-Medienmanagement studiert und im dritten Semester ein Praxissemester absolviert. Für dieses Praktikum war ich bei der Daimler AG im Mercedes-Benz-Werk Sindelfingen in der internen Unternehmenskommunikation. Meine Aufgaben dort bestanden darin, Artikel zu verfassen, Präsentationen zu gestalten und Reden zu schreiben. Nachdem ich mein Bachelorstudium beendet hatte, wollte ich nicht gleich mit dem Master weitermachen, sondern noch einmal ein Praktikum absolvieren, um mehr Praxiserfahrung zu sammeln. Da es mir bei Daimler sehr gut gefallen hat und ich dort schon einige Kontakte gesammelt hatte, habe ich mich entschieden auch dieses Praktikum bei der Daimler AG zu machen. Dieses Mal habe ich in der Abteilung »After-Sales Communications« gearbeitet. Meine Hauptaufgabe hier war Eventmanagement – also die Vor- und Nachbereitung von kleineren Veranstaltungen. Das Praktikum dort habe ich im November 2016 beendet.

Du hast es geschafft, gleich zwei Praktika bei Daimler absolvieren zu dürfen. Unter Studenten hört man öfter den Satz: »Bei Daimler habe ich doch eh keine Chance genommen zu werden; in der Masse an Bewerbungen gehe ich bestimmt unter.« Würdest du dieser Aussage zustimmen? Und wie hast du das als Bewerberin wahrgenommen?

Solche Sprüche habe ich auch hin und wieder gehört, aber meiner Meinung nach macht es keinen Sinn, sich gar nicht erst zu bewerben. Wenn einem eine ausgeschriebene Stelle bei Daimler zusagt, sollte man sich in jedem Fall bewerben. In den Ausschreibungen ist meist genau beschrieben, welche Anforderungen an den Bewerber gestellt werden und welche Erfahrungen man mitbringen sollte. So wie ich das bisher mitbekommen habe, wird man eigentlich immer zu einem Gespräch eingeladen, wenn man gut auf das ausgeschriebene Profil passt. Natürlich ist man dann nicht der oder die Einzige, die zum Bewerbungsgespräch eingeladen wird. Man muss dann glaubwürdig und souverän darlegen, warum man der Beste für die Stelle ist – so wie in jedem anderen Bewerbungsgespräch auch.

Welche Vorteile siehst du an einem Praktikum bei Daimler?

Ich finde, vor allem die Internationalität ist ein großer Vorteil bei Daimler. Es kann sein, dass man für ein Projekt mit Kollegen rund um den Globus zu tun hat. Außerdem war es bei meinem ersten Praktikum in der internen Kommunikation im Werk Sindelfingen sehr interessant im ganzen Werk herumzukommen und Interviews mit den verschiedensten Leuten führen zu können – vom Produktionsmitarbeiter aus der E-Klasse-Montage bis zum Top-Manager der Standortleitung.

Neben diesen Themen find‘ ich es aber auch wichtig, dass Praktikanten für ihre Arbeit bezahlt werden – das ist leider nicht in jedem Unternehmen selbstverständlich. Deswegen ist auch die gute Bezahlung für mich ein sehr großer Vorteil.

Da du gerade von Bezahlung sprichst: Viele Studenten arbeiten nebenher, um sich ihr Studium zu finanzieren. Gibt es bei der Daimler AG auch die Möglichkeit, als sogenannter Werkstudent tätig zu sein?

Ja, viele meiner Kollegen, die auch Praktika bei Daimler absolviert haben, wurden im Anschluss gefragt, ob sie als Werkstudenten in der Abteilung bleiben wollen. Als Werkstudent arbeitet man neben dem Studium in Teilzeit für die Daimler AG. Die meisten Werkstudenten haben einen Vertrag von 15 bis 20 Stunden pro Woche. Wenn das Studium das zulässt, ist es eine gute Möglichkeit, um nebenher praktische Erfahrung zu sammeln und natürlich um Geld zu verdienen. Ich selbst konnte keine Werkstudentenstelle annehmen, da ich sehr viele Vorlesungen an der Hochschule hatte. Da wären nicht einmal zehn Stunden Arbeit pro Woche nebenher möglich gewesen.

Nach zwei Praktika, also insgesamt zwölf Monaten bei Daimler, hast du sicher viel Spannendes erlebt. Welches Erlebnis war dein Highlight als Praktikantin bei Daimler?

Mein spannendstes Erlebnis war, als ich Dieter Zetsche auf einer unserer Veranstaltungen getroffen und ein bisschen mit ihm geredet habe. Aber eigentlich kann ich das gar nicht so richtig sagen. Meine ganze Zeit bei Daimler war insgesamt ein Highlight. Ich habe so viel erlebt, so viel gesehen und bin wirklich dankbar für die Zeit, die netten Kollegen und für alles, was ich lernen durfte.

Du scheinst ja von Daimler als Arbeitgeber sehr begeistert zu sein. Würdest du denn nach deinem Masterstudium gerne bei Daimler einsteigen?

Ja, bei Daimler hat es mir wirklich sehr gut gefallen, aber ich denke, es ist nicht verkehrt, sich auch noch etwas Neues anzuschauen – vielleicht ein kleines Unternehmen oder sogar eine Agentur. Irgendwann würde ich schon gerne zu Daimler, aber ein bisschen Abwechslung ist auch für den Lebenslauf nicht schlecht.

 

Zur Person

Elena Tamm ist 24 Jahre alt und lebt in Holzgerlingen. Sie hat Online-Medienmanagement (B.A.) an der Hochschule der Medien in Stuttgart studiert. Während und nach ihrem Bachelorstudium hat sie Praktika bei der Daimler AG absolviert. Im April startet Elena Tamm mit ihrem Masterstudium an der Hochschule Pforzheim; dort hat sie sich für den Studiengang »Creative Communication & Brand Management« entschieden.